Im Jahr 1991 erschien »Streets of Rage« für den »SEGA Mega Drive« und noch heute erfreuen sich viele Retro-Fans an dem alten Klassiker. Doch jetzt gibt es Nachschub an der »Beat ‘em up« Front! Der vierte Teil prügelt sich in die Herzen vieler Neueinsteiger und derer, die schon damals die Straßen unsicher gemacht haben. Ein dickes »Respekt« geht raus an die Entwickler von Streets of Rage 4, denn dieser Beat ‘em up Klassiker im neuen Gewand macht genauso eine gute Figur, wie sein altes Vorbild. Doch warum fühlt es sich genau so an, wie vor 29 Jahren? Die kreativen Köpfe hinter Streets of Rage 4 haben sich die damaligen Hitboxen (Trefferzonen) und Distanzen der alten Spielfiguren pixelgenau angeschaut und scheinbar sehr gut auf die neuen Protagonisten übertragen können.



Da man sich in Streets of Rage nur sehr spärlich über den Bildschirm bewegt, ist die Position der eigenen Spielfigur zum Gegner sehr entscheidend. Oft ist es weniger als eine halbe Armlänge im Spiel, die den feinen Unterschied ausmacht, getroffen oder eben nicht getroffen zu werden. Das ist für leidenschaftliche Spieler des Beat ‘em up Genre eine der wichtigsten Mechaniken. Diese entscheidet oftmals, ob sich ein Prügler fordernd und vor allem gut spielt oder eher ein belangloser Buttonsmasher ist. Streets of Rage 4 hat es auf jeden Fall geschafft, diesen Eindruck zu vermitteln, sogar soweit, dass ich mir beim Spielen des vierten Teils einen klassischen Arcade Stick herbei gewünscht habe (der fehlt aber leider noch in meiner Sammlung).
Mit dem Vorschlaghammer einen Scheitel ziehen



Laut Handlung sind nun 10 Jahre vergangen, als Mr. X samt seinem Verbrechersyndikat platt gemacht wurde. Doch mit dem Frieden in den Straßen ist es nun leider wieder vorbei, denn seine Kids, die Y-Zwillinge, übernehmen ab jetzt das kriminelle Erbe und melden sich schlagkräftig zurück. Jetzt liegt es erneut an den ehemaligen Detektiven Axel Stone und Blaze Fielding, die Stadt aufzuräumen und wieder sicher zu machen. Mit im Gepäck haben sie die musikbegeisterte Cherry Hunter und den muskulösen Floid Iraia, der mit seinen überdimensionalen Kybernetik-Armen auch den dicksten Verbrecher von der Klippe wirft.
If I had a hammer…



Will man das Gameplay von Streets of Rage perfektionieren, ist das perfekte Umlaufen der Gegner das Grundkonzept für einen erfolgreichen Kampf. Ähnlich wie beim Boxen umtänzeln wir unsere Gegner und nutzen unser Wissen über unsere Armlänge für perfekte Treffer, Kombos und Spezialangriffe. Besagte Spezialattacken kosten allerdings wertvolle Lebensenergie, die wir aber sofort wieder zurückgewinnen können, in dem wir erneut Schläge austeilen ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Aber keine Angst, falls Euch das zu krass erscheint, es gibt auch einfachere Schwierigkeitsgrade, in denen es nicht immer auf einen akkuraten Schlagabtausch ankommt. Da darf dann einfach mal ohne Rücksicht auf Verluste den Bösen der Hintern versohlt werden. Auch das verwenden von Waffen, wie Katanas, Brechstangen und Messer sind in den späteren Level keine Seltenheit mehr und können eine Zeit lang die Kämpfe deutlich erleichtern.
Release Termin:
30. April 2020
USK:
ab 12 Jahren
Genre:
Beat ‘em up
Spielzeit:
Story ca. 5 Stunden (Schwierigkeitsgrad: Normal), danach so lange die Finger Knöpfe drücken können
Entwickler:
Dotemu, Lizardcube, Guard Crush
Publisher:
Dotemu
Erhältlich für:
PlayStation 4
Nintendo Switch
Xbox One
Windows PC
Fazit
Streets of Rage 4
Die Kampagne ist kurz und knackig! Bereits am ersten Abend habe ich den Abspann durchrattern sehen, doch das ist kein schlechtes Zeichen. Die 4-6 Stunden Spielzeit der Geschichte fühlen sich stimmig an und bis auf die Bosse, die sich irgendwie wiederholen, habe ich kaum etwas auszusetzen - gerade dann, wenn es sich nicht um einen Vollpreistitel handelt. Mit den anderen Modi, wie Arcade, Boss-Ansturm und vor allem der Koop-Modus, lassen sich aber noch viele weitere Stunden und lustige Abende mit Freunden auf schlagfreudigem Pflaster verbringen. Wer keine Freunde hat, der muss nicht traurig sein, denn in der Online-Lobby sollte sich immer ein Spiel finden und damit vielleicht sogar der eine oder andere neue Freund in der Freundesliste. Und wenn man die Anlage mit diesem fetten Soundtrack noch richtig aufdreht, dann geht es nur noch drum, wie lange die Finger auf den Knöpfen rumhämmern können. 🙂
Pro
- sehr gelungener Comic-Grafikstil
- bombastischer Soundtrack (Retro/Modern)
- Koop-Modus
- Story-, Arcade- und Boss-Ansturm Modus
- cooles Charakter-Design
- vegetarische Power-Ups
- gute Preis-Leistung
Contra
- Bosse zu oft wiederverwertet
- Tastenbelegung auf Gamepad etwas gewöhnungsbedürftig
- Ende kurz und schmerzlos
- Zwischensequenzen sehr einfach gehalten
Letzte Worte
-
Nachschlag bitte!
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