Nach einem ausführlichen Koop-Streifzug durch das nuklear verseuchte Ödland von West Virginia, möchte ich Euch heute meine gesammelten Eindrücke schildern. Wichtig! Bei Fallout 76 handelt es sich nicht, wie bei den bereits zuvor veröffentlichten Fallout Teilen, um ein Einzelspieler-Erlebnis, sondern um den Mehrspieler-Fallout-Prequel der in der riesigen Spielwelt von West Virginia spielt.
Behutsam ins Ödland geführt
Alles beginnt mit dem Erwachen in unserer Bunker-Wohnung in Vault 76. Es ist der Tag des Aufbruchs, der Tag an dem das große runde und tonnenschwere Tor zur Außenwelt geöffnet wird und wir endlich wieder die Sonne genießen können. Wie die Welt wohl nach all den Jahren und dem nuklearen Fallout aussieht?
Ich kann es Euch sagen. Es ist Herbst in West Virginia und nicht nur die Sonne strahlt uns auf dem Kopf, sondern auch die Restbestände des nuklearen Massakers. An jeder Ecke lauern Gefahren, wie verstrahlte Mutanten oder zähnefletschende Wildtiere, die uns ans Leder wollen. Wir ziehen von Ort zu Ort und sacken alles ein was uns in die Finger kommt, denn in Fallout 76 ist es genauso wie auch in den Vorgängern, wir brauchen fast alles was wir finden, entweder zum Verzehr oder um Waffen oder Baustrukturen zu erstellen.
Neues Feature: Das mobile C.A.M.P.
Auf dem Weg nach draußen bekommen wir von der Firma „Vault Tec“ noch einige hilfreiche Gegenstände in die Hand gedrückt, darunter auch das neue handliche C.A.M.P., was optisch eher einem Overheadprojektor ähnelt, doch weitaus mehr bietet, als eine simple Projektion an die Wand zu werfen. Dieses C.A.M.P. ermöglicht fast überall im Ödland eine persönliche Basis aufzuschlagen, vorausgesetzt man hat die nötigen Materialien.
Sobald das C.A.M.P. errichtet ist, kann man, wie auch schon in Fallout 4, mit dem Bauen beginnen – von nützlichen Baustrukturen wie Werkbänke oder Kochstätten bis hin zu ganzen Festungen können aus dem Boden gestampft werden. Hier ist der Koop/Mehrspieler-Modus ein Segen, denn hat man mal nicht das passende Material parat, so kann vielleicht der eine oder andere Mitspieler der Gruppe mit einer Handelsanfrage und dem benötigtem Rohstoff aushelfen.
Praktisch, das C.A.M.P. dient als Schnellreisepunkt und kann von jedem Ort aus dem Ödland angesteuert werden, so wird das mobile C.A.M.P. zu einem richtigen Rückzugspunkt für uns. Doch ganz sicher ist man in seinem Camp nur bedingt, denn herumstreunende Kreaturen oder gierige Mitspieler lauern an jeder Ecke!
Spielspaß vor Schönheit
Optisch kann sich Fallout 76 leider nicht mit aktuellen Titeln messen, denn die Grafik des Spiels entspricht der von Fallout 4, welches 2015 erschien und nun auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Durch die massive Mehrspieler-Komponente wirkt es allerdings an manchen Stellen eher noch etwas einfacher von der Optik. Auch die durch Unschärfe verwaschene Weitsicht bringt hier keinen nennenswerten Vorteil, denn so können wir nur noch wage erahnen was uns in der Ferne erwartet.
Aber ich denke Fallout 76 kann hier an anderer Stelle punkten, denn wer die Fallout–Spiele kennt und den sehr eigenen Style mag, ist hier dennoch sehr gut aufgehoben.
Vor allem durch den Mehrspielermodus – wer hat sich denn nicht gewünscht, mit seinen Freunden an seiner Seite, durch das Ödland zu ziehen? Genau das ist es, was es ausmacht: zusammen überleben, sammeln, bauen und Seite an Seite wilde Kämpfe bestreiten und danach die Beute aufteilen.
Es erwarten uns jetzt auch fordernde Mehrspieler-Events, auf die wir meist durch einen der im Spiel vorhandenen Radiosender aufmerksam werden. Bei diesen Events handelt es sich um Aufgaben wie: erkunde das Gebiet, beseitige alle Feinde und aktiviere Terminal XY – einfach, aber abwechslungsreich und die Questbelohnungen dieser Events können sich sehen lassen. Wie das später spielbar ist, wenn hier nicht nur für das Ziel, sondern auch gegeneinander gekämpft wird, bleibt bei der kurzen Betaphase noch ein großes Fragezeichen.
Das Skill-System in Fallout 76 ist auch etwas anders als man es aus den älteren Teilen kennt. Diesmal stehen uns sogenannte Kartenbooster/Kartenpackungen zur Verfügung, die mit verschiedenen Spielkarten zu den jeweiligen Hauptattributen wie Stärke, Geschicklichkeit, Glück usw. noch weitere Boni mitbringen. So erlangen wir, wenn wir z.B. auf Stärke skillen, auch noch die Karte mit der Eigenschaft, mehr Schaden mit Zweihandwaffen auszuteilen. Ein echt schönes Spielelement im typischen Fallout Style, ich hoffe nur, das diese Karten nicht Teil von Mikrotransaktionen werden.
Hoffentlich nur B.E.T.A (PC)
Leider hat die Beta von Fallout 76 auf dem PC noch einige Schwachpunkte offen gelegt. Unser Koop-Spielspaß wurde oftmals durch extremes ruckeln/stuttering und Verzögerungen/Lags in der offenen Spielwelt unterbrochen, doch sobald wir in Gebäuden waren, die durch einen eigenen Ladebildschirm von der normalen Spielwelt getrennt sind, verschwanden diese Störungen komplett und Fallout 76 lief super flüssig.
Hier und da tauchten auch noch diverse Textplatzhalter oder komische Interaktionen mit Questgegenständen auf. Leider ist die Steuerung am PC nicht ganz nach meinem Geschmack, denn das Tastaturlayout im Spiel ist leider auf Englisch und die Steuerung durch die Menüs ist alles andere als intuitiv. So navigiert man zum Beispiel mit dem Buchstaben „C“ und „Z/Y“ von links nach rechts oder benutzt die Leertaste, Tabulator oder Escape für Interaktionen. Betätigt man das Mausrad, so gelangt man in ein Waffenrad, welches man eher als Schnellauswahl von den Konsolen kennt.
Schade, hier ist deutlich mehr drin und da Fallout 76 schon am 14. November erscheint, hoffe ich, das diese Bedienungskrankheiten bis zum finalen Release noch ausgebessert werden.
Vorsicht Ingame-Shop/Mikrotransaktionen
Wie fast jedes Spiel hat auch Fallout 76 einen internen Shop für Mikrotransaktionen, in dem wir Echtgeld oder die im Spiel gesammelten Atome/Währung ausgeben können. Zum Kauf stehen Emotes, Outfits, Avatar Icons, Bauelemente für unser C.A.M.P. und Pip-Boy Designs. Was die Atome später kosten und welche Mikrotransaktionen noch hinzukommen, ist leider noch nicht bekannt. Ich persönlich bin kein Fan von Mikrotransaktionen in Vollpreistiteln, aber vielleicht kann man alle Items auch durch Fleiß freischalten und muss so kein weiteres Geld ausgeben?
Erscheinungstermin und Versionen
Fallout 76 erscheint am 14. November für Windows PC, Xbox One und Playstation 4. Wichtig für alle PC Spieler, das neue Fallout 76 ist nur über den Bethesda Launcher verfügbar und kann auch nur dort aktiviert werden. Für Fallout 76 gibt es folgende Versionen Power Armor Edition (Ausverkauft), Standard Edition und die Tricentennial Edition (enthält Ingame-Bonusgegenstände). rush’B’fast wünscht Euch viel Spaß im Ödland von West Virginia und vielleicht sieht man sich ja mal an einem Lagerfeuer auf eine RAD-Hirschkeule.