Da Zombies ja bekanntlich am Morgen Kummer und Sorgen vertreiben, war eine meiner ersten Stationen auf der diesjährigen gamescom die Dying Light 2 Präsentation am Stand von Koch Media (Businessbereich).
Nach meiner erfolgreichen Anmeldung am Empfang des Messestands von Koch Media, sitze ich jetzt in einem kleinen Raum mit ca. 15 weiteren Medienkollegen und lausche gespannt den Worten des Lead Designers Tymon Smektała. Bevor er uns aber mit der Gameplay-Präsentation speziell für die Fachpresse verköstigt, erzählt er uns noch ein wenig über das komplett neue Setting des Spiels.
Modernes Zombie-Mittelalter
Dying Light 2 spielt 15 Jahre nach dem Ausbruch des Zombie-Virus in Harran. Unser neuer spielbarer Parkour-Held Aiden Caldwell ist selbst ein Infizierter, aber noch weit davon entfernt zu einem hirnlosen und Hunger gesteuerten Zombie zu mutieren. Wir sind das Bindeglied zwischen all den rivalisierenden Fraktionen, denn mit unseren wohl überlegten Entscheidungen beeinflussen wir den Handlungsverlauf des Spiels. Da sämtliche Ressourcen in den vergangenen 15 Jahren immer knapper wurden, stehen uns in Dying Light 2 leider keine starken Schusswaffen oder hochtechnischen Hilfsmittel im Kampf zur Verfügung – Lead Designer Tymon Smektała verwendet hier den Begriff Dark Age – wir befinden uns quasi in einer Art modernem Mittelalter.
Schon nach wenigen Minuten Gameplay wird uns allem im Raum klar, Dying Light 2 ist anders als sein Vorgänger (indiziert). Dank der vielen neuen Parkour-Elemente wirken die Bewegungen von Aiden viel natürlicher als im ersten Teil. So klettern wir an einer Fassade hoch, kombinieren mehrere Sprünge von Wand zu Wand, springen über Dächer und treten aus vollem Lauf einen Zombie vom Dach, mit dem wir zusammen in die Tiefe stürzen und unseren Fallschaden durch eine Landung auf dem Untoten reduzieren. Auch die Atmosphäre des Spiels ist viel düsterer geworden. Die gigantischen Zombiescharen sind leider verschwunden, doch die Begegnungen mit den gefräßigen Zweibeinern sind jetzt deutlich beeindruckender, fast schon wie in einem der guten Resident Evil Teile. Neu ist auch das die nachtaktiven Zombies am Tag das Sonnenlicht meiden und sich, sehr zu unserem Nachteil, in die Häuser zurückziehen.
Mittel und Wege
In unserer Präsentation spielen wir eine Mission, die sich mit der Wasserknappheit in der Stadt beschäftigt. Wir sollen die Fraktion infiltrieren, die das örtliche Wasserwerk kontrolliert. Das Feindesgebiet ist schwer bewacht und so kommen wir nur mithilfe gekonnter Sprung- und Schleicheinlagen, der Verwendung des neuen Paragleiters und durch geschicktes verhandeln (Dialogauswahl mit Zeitfenster) mit einem Insider in die Festung. Die Action ist packend, die Fetzen fliegen, alle Besucher der Präsentation schauen gefasst auf den Monitor und genießen die gelungene Atmosphäre des viermal so großen Stadtgebiets im Vergleich zum Vorgänger. Trotz der Warnung des Anführers des Wasserwerks, gehen wir dem Wunsch unseres Auftraggebers nach und bringen die Wasserpumpen wieder zum Laufen. Schön für die einen, die jetzt wieder Wasser haben, doch das Abpumpen des Sees sorgt ebenso dafür, dass wir ein komplett neues Stadtgebiet freilegen – eine mutierte, mit Stacheln gespickte Zombiehand gräbt sich aus der freigelegten Erde – Ende der Präsentation. Was wäre wohl passiert, wenn wir uns am Ende gegen unseren Auftraggeber entschieden hätten? Das werden wir wohl erst zum Release 2020 sehen. Nach einer kurzen Fragerunde mit Lead Designer Tymon Smektała erfahren wir, dass das Herstellen von Waffen, das Aufleveln eines Skilltrees und der beliebte und prima funktionierende 4-Spieler Koop-Modus wieder einen großen Teil des Spielspaßes mit sich bringen werden.
Mein erster Eindruck von Dying Light 2 ist durchweg positiv und ich bin gespannt, wie sich das Spiel bis zum Release entwickeln wird. Das neue Quest-System mit der Möglichkeit verschiedene Entscheidungen zu treffen, die tatsächlich die Spielwelt drastisch verändern, finde ich eine gelungene Weiterentwicklung. Man kann nur hoffen, dass Dying Light 2 durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien kommt. *daumendrück*