Auf der diesjährigen gamescom gab es 72 Spielstationen, die man am Stand von Square Enix besuchen konnte, um das sehnlichst erwartete Final Fantasy 7 Remake anzuspielen. Ich habe es ruhiger angehen lassen und mich bei Square Enix für eine persönliche Präsentation im Pressebereich entschieden.
Es war 13:45 Uhr, als ich den Präsentationsraum betrat – mittig in der ersten Reihe, mit gutem Blick auf den großen Flachbildschirm, fand ich meinen Platz. Es gab eine kurze japanisch-englische Einleitung für die uns bevorstehenden Spielszenen und ab ging die Post oder besser gesagt der Zug, mit dem wir in Midgar einfahren.
Ok, Moment, da werden zu viele alte Erinnerungen an das Original von 1997 geweckt!
Damals als 2D zu 3D wurde
Ich erinnere mich noch ganz gut an die knalligen Farben der einzelnen Charaktere und den für die damalige Zeit grandiosen Detailgrad aus 2D-Sprites und vorgerenderten 3D-Hintergründen. Die Animationen der dreidimensionalen und sehr einfachen Polygon-Charaktere (Cloud Strife, Barret Wallace oder Blumenverkäuferin Aeris Gainsborough) hauten uns damals vom Hocker. Das war die legendäre Zeit, als die Konsolen die ersten Schritte in Richtung ernsthafte 3D-Grafik machten. Vielleicht ist genau diese technische Revolution daran Schuld, warum gerade Final Fantasy 7 so erfolgreich ist und mit ca.10 Millionen verkauften Exemplaren zu den beliebtesten Spielen weltweit gehört.
Alles nur ge(Cloud)?
OK, zurück zur Präsentation: Wir verlassen den Zug (Tooltip: Wie bewege ich mich richtig.) und bereits wenige Augenblicke später laufen wir auf den ersten uns nicht freundlich gesinnten Wachposten zu – Kampf (Tooltip: dynamische Kampfoptionen)! Spätestens nach dem zweiten Tooltip war allen Zuschauern im Raum klar, dass wir leider nur die allerersten Spielminuten des Final Fantasy 7 Remakes zu sehen bekommen werden – doch diese sind extrem gut geworden!
Wenn ich auf so aufwendige Remakes, wie das von Final Fantasy 7 stoße, wird mir immer bewusst, wie schlecht doch die Originale aus den 90er Jahren gealtert sind. Keine Frage, ein Lieblingsspiel bleibt ein Lieblingsspiel, egal wie es nach all den Jahren heute aussieht! Jedoch darf man nicht vergessen, neue Möglichkeiten der grafischen Darstellung, hoch komplexe Kamerafahrten und ein nahezu perfektes Motion Capture, ermöglichen heutzutage ganz neue Spieloptionen.
Der eine oder andere von Euch denkt jetzt vielleicht: „Aufwendig? Ist doch alles nur von früher übernommen.“ Von wegen! Damals war die Kamera statisch, die Bildschirmausschnitte begrenzt, die Kämpfe instanziert und rundenbasiert. Heute durchstreifen wir offene Bereiche, in denen wir uns und die Kamera frei bewegen können, da müssen die Entwickler natürlich für einen atmosphärischen Rundumblick sorgen und nicht nur den alten statischen Ausschnitt rekonstruieren. Stellt man sich das dann für die komplette Spielwelt eines so komplexen Titels vor, wird einem schnell klar, das Remake von Final Fantasy 7 ist vergleichbar mit der Großbaustelle BER.
Echtzeit Kampfsystem mit alten Wurzeln
So, genug gebabbelt, jetzt geht’s ans Eingemachte. In unserer 45 minütigen Präsentation gab es natürlich auch eine ganze Ladung Neuigkeiten. Besonders spannend für mich ist der Schritt vom damals noch statischen Kampfsystem zum heutigen Hybrid-Kampfsystem. Ich würde sagen, die Kämpfe sehen fürs Erste dem von Final Fantasy 15 sehr ähnlich, doch weit gefehlt. Cloud verfügt über zwei normale Angriffsmodi: Der Operator-Modus ermöglicht schnelle Bewegungen mit mäßiger Schlagkraft und der Punisher-Modus lockt mit mehr Durchschlagskraft, allerdings mit dem großen Nachteil deutlich langsamer zu sein. Weitere Kampfoptionen können durch das Auffüllen des sogenannten ATB-Balken ausgeführt werden. Diese vollständigen Aufladungen können jederzeit freigesetzt werden, dazu wechseln wir in den taktischen Modus, indem wir links im Menü mit Namen versehene Attacken auswählen. Die Schläge bringen viel ausgefallenere Bewegungen mit sich und machen deutlich mehr Schaden. Spannend ist, dass dabei das Spiel in einen extremen Zeitlupen-Modus wechselt und uns alle Befehle in Ruhe ausführen lässt.
Das Blocken von Attacken wurde ebenso als aktives Element implementiert, so können wir Clouds Schwert elegant als Schild verwenden, blocken jedoch nur den Schaden, der frontal auf unsere breite Klinge prallt. Leider wurden uns keine komplexen Kämpfe gezeigt, aber man kann sich leicht vorstellen, wie wichtig die richtige Positionierung im Kampf sein wird, um bestmöglichen Schaden zu generieren, ohne selber die Gegner im Rücken zu haben.
Bitte lege Disc 4 ein
Über die geniale Optik des Spiels und die prominenten englischen Sprecher brauchen wir, denke ich, nicht noch zusätzlich reden. Was aber gesagt werden muss, wie ich bereits in einem der vorherigen Absätze erzählt habe, das Projekt Final Fantasy 7 Remake ist eine Großbaustelle und Square Enix hat sich vorgenommen dieses Epos so gut wie nur möglich zu produzieren. In der ursprünglichen Version von Final Fantasy 7 wurden schon mal Räume oder kleinere Bereiche übersprungen, diese Lücken werden im Remake gefüllt. Ebenso gibt es ausführlichere Dialoge zwischen den Protagonisten, um so die jeweilige Gefühlslage zu verstärken.
Doch das alles hat seinen Preis, denn hatte man früher 3-4 Discs, die während des Spielens gewechselt werden mussten, sind es jetzt nur noch 2 Blu-ray Discs. Jetzt denkt ihr sicherlich: „Ist doch gar nicht so schlimm?“ – ABER auf diesen 2 Discs ist leider nur die Geschichte aus Midgar. Es ist wahr, Final Fantasy 7 Remake kommt in Episoden und es steht noch nicht einmal fest, wie viele es werden. Ich könnte mir vorstellen, das aufgrund der alten Spielwelt mit den unterschiedlichen Kontinenten ca. drei Episoden erscheinen, aber das steht leider noch in den Sternen. Trotz der Ankündigung der Episoden, freue ich mich immer noch mega auf das Remake und zähle bereits die Tage bis zum Release.
Final Fantasy 7 Remake
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