Man mische ein wenig von Minecraft, eine Priese Zombieabenteuer von H1Z1, die Koop-Survival Elemente von Rust zusammen und man erhält jetzt schon einen Klassiker namens 7 Days to Die. Das Survival-Rollenspiel, welches sich unglaublicherweise seit 2013 in der Alpha auf Steam (Early Access Programm) befindet, hat sich bis zum heutigen Zeitpunkt bereits über 12 Millionen Mal verkauft. Des Weiteren besitzt 7 Days to Die eine solide Fanbase, die schon unzählige spielerweiternde Modifikationen (Mods) kreiert haben. Wie aus der Headline herauszulesen ist, handelt es sich in diesem Artikel um einen Koop-Testbericht und deshalb habe ich mir erneut Unterstützung aus meinem Freundeskreis herbeigeholt, um mich nicht alleine in das Gruselabenteuer zu stürzen. Wie Ihr sicherlich mittlerweile wisst, gemeinsam gruselt es sich doch am besten. 🙂
Mit Jakobs kooperativer Hilfe verschanzen wir uns nun in einem der Baumärkte in der gigantischen Spielwelt von Navezgane. Dort schlachten wir die nützliche Baustruktur aus, die hauptsächlich aus alten Toiletten und heruntergekommenen Baustoffen besteht. Eine kleine Auswahl an Pflanzen, die etwas Nahrung abgeben, gibt es in dieser Bude obendrauf. Aus diesen neu errungenen Materialien bauen wir Fallen, errichten schwer überwindbare Wälle und stellen uns nachts den Zombiehorden entgegen, die versuchen uns das Leben schwer zu machen – natürlich aus sicherer Distanz, denn diese Nachtwärmer können ganz schön gefährlich werden.
Am siebten Tag sehe ich rot!

Alle sieben Tage droht uns fast die Niederlage, denn durch das Auftauchen eines blutroten Mondes werden die eher langsamen Zombies zu wahren Bestien, die unsere Festung erklimmen und unsere Vorräte zerstören wollen. Nach kurzer Zeit stellt sich allerdings heraus, dass unser wahrer Feind die regelmäßige Herstellung von Nahrung und Trinkwasser ist, welches uns Leben und Ausdauer regenerieren lässt. Der flüssige Tag- und Nachtwechsel, die vielen Einstellungen, mit denen die Spielwelt und deren Bedingungen verändert werden können, machen 7 Days to Die zu einem umfangreichen Zombie-Abenteuer, welches man allein, zu zweit oder gar mit vielen anderen Spielern auf einem lokalen oder dedizierten Server PvE/PvP miteinander spielen kann.
Die verschiedenen Biome, wie Schneelandschaften und abgebrannte Wälder, sorgen für die nötige Abwechslung auf den lukrativen Streifzügen, in denen wir Spieler nach kostbaren Ressourcen suchen. Alles was nicht niet- und nagelfest ist, kann eingesackt oder zerstört werden. Es ist sogar möglich ganze Gebäude in sich zusammenstürzen zu lassen, sobald die tragenden Strukturen entfernt werden. Diese physikalische Spielerei macht die Befestigung der eigenen Basis deutlich interessanter und fordert so noch mehr Aufmerksamkeit, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.
»Dumm gelaufen (ich bin)«

Stirbt man im Gefecht oder aus Dummheit, weil man wie ich seine eigenen Fallen übersehen hat, ist das kein Weltuntergang, denn man darf sofort wieder an seinem Bett/Schlafsack erneut ins Spiel einsteigen – einziges Manko, es gibt einen 10% Erfahrungspunktemalus und die mitgeführten Gegenstände müssen erneut am Ort des Todes aufgesammelt werden (abhängig von den Servereinstellungen). Auf dem PC empfiehlt es sich im weiteren Spielverlauf die Grafikeinstellungen der doch ganz ansehbaren Umgebung herunterzustellen, denn die Performance des Spiels nimmt mit größer werdenden Verteidigungsanlagen deutlich ab. Gerade die dynamischen Schatten halbieren hier die FPS des Spiels, selbst bei sehr leistungsfähigen Computern.
Ich bin Koch und was bist du so?

Eine Besonderheit, welche für die nötige Tiefe im Spiel sorgt, ist das Skillsystem, welches unseren Charakter verschiedene Klassentypen erlernen lässt. Dies kann durch Freischalten von Erfahrungspunkten geschehen oder durch das entdecken von Fertigkeitsbüchern, die zufällig in der Spielwelt zu finden sind. Es gibt ca. 500 Rezepte, deren Herstellung aber verschiedene Materialien und Grundkenntnisse unterschiedlicher Berufe benötigen. Diese Rezepte sind zum Beispiel einfache Waffen, Speisen bis hin zu Fachwissen, um ganze Fahrzeuge zu bauen. Da es sehr aufwendig ist, so viele Rezepte als einzelne Person zu erlernen, hilft es sich mit den Berufen abzusprechen.
In unserem Fall wurde ich kurzerhand zum Jäger und Koch, der Tiere leichter aufspüren kann und aus diesen erjagten Rohstoffen hochwertigere Speisen herstellt. Jakob hat den Job des Ingenieurs ausgeübt und somit die Weiterverarbeitung von Rohstoffen wie Zement, Eisen und Blei übernommen. So konnten wir schnell unsere Basis ausbauen und für die notwendige Versorgung von Nahrung und Trinkwasser sorgen, was zu Beginn des Spiels tatsächlich die schwerste Hürde ist.
Modifizierter Spielspaß
Wie bereits erwähnt, bietet 7 Days to Die eine grundsolide Basis für ein richtig gutes Spiel, doch im Hauptspiel gibt es noch so einige Ungereimtheiten, die aber durch einfache oder teilweise rundumerneuernde Mods behoben oder gar erweitert werden können. Wir sind nach ca. 55 Stunden auf eine andere Spielwelt mit diversen Mods gewechselt und siehe da, es gibt noch so viel mehr in 7 Days to Die zu erleben.

Allein die Mod (SMXhud), welche unser HUD und das Oldschool-Inventar generalüberholt, ist goldwert. Doch das i-Tüpfelchen ist die Overhaul Mod (War of the Walkers Mod), die das Spiel komplett umkrempelt: Die Gebäude die wir plündern, wirken jetzt noch detaillierter, es gibt viel mehr herzustellen und die unnötige Kartoffelknappheit aus dem Hauptspiel ist nun auch Geschichte. Der Fokus liegt jetzt nicht nur auf dem puren Überlebenstrieb der Abenteurer, sondern legt den Schwerpunkt eher auf die Kämpfe von Spielern gegen Monster/Zombies.
Wer sich also nicht in ein PvP/PvE Abenteuer stürzen möchte, dem kann ich diese aufgezählten Mods sehr empfehlen, um aus dem immer noch Early Access Titel ein deutlich runderes Erlebnis herauszukitzeln. Es schadet aber nicht erst einmal in das Grundspiel zu schnuppern, um sich das Spielprinzip von 7 Days to Die zu verinnerlichen, da die Mods auf diesem Spielerlebnis aufbauen, sich aber meist deutlich anspruchsvoller spielen.

Release Termin
(Early Access):
13. Dezember 2013
USK:
ab 16 Jahren
Genre:
Horror-Survival, Rollenspiel
Spielzeit:
ca. 65+ Stunden
Entwickler:
The Fun Pimps
Publisher:
The Fun Pimps
Erhältlich für:
PlayStation 4
Xbox One
PC
Fazit
7 Days to Die
Normalerweise teste ich keine Spiele, die sich noch im Early Access Programm befinden. Bei 7 Days to Die mache ich diesmal aber eine Ausnahme, da sich das Spiel bereits seit 2013 auf Steam befindet und immer noch regelmäßig Updates erscheinen - man kann also davon ausgehen, das Spiel könnte irgendwann einmal fertig werden, die Frage ist nur, wann? Nichtsdestotrotz bleibt 7 Days to Die ein unfertiges Spiel, was bei diesem Test berücksichtigt werden muss. Dennoch hatten wir sehr viel Spaß mit dem Gruselabenteuer des eigentlichen Basisspiels. Allerdings wirken hier viele Elemente schon sehr veraltet, wie z. B. das HUD/Inventar. Auch einige der Bauoptionen sind leider nicht so intuitiv, wie wir es von moderneren Titeln kennen. Erst die heruntergeladenen Mods brachten später die nötige Würze und den Effekt, ein Spiel zu spielen, welches sich tatsächlich up to date anfühlt. Da die Wertung sich hier nur auf das Hauptspiel bezieht, ist bis zum finalen Release von 7 Days to Die, noch Platz nach oben. Dennoch möchte ich eine Empfehlung für 7 Days to Die aussprechen, denn der Titel mit über 50 Stunden Spielspaß kostet gerade mal ca. 23 Euro, was denke ich mehr als fair ist für so viel gemeinsamen Spielspaß.
Pro
- sehr gut generierte Welt
- extrem viele Bauoptionen
- Erkundungstouren sind sehr unterhaltsam
- viele versteckte Gegenstände
- gute Geräuschkulisse im Spiel
- regelmäßige Spiel-Updates
- zahlreiche Modifikationen verfügbar
Contra
- Nahrung- und Flüssigkeitshaushalt etwas extrem
- Spiel ist eine Alpha seit 2013
- Ingame UI wirkt sehr veraltet
- Mods leider nicht in Steam-Workshop vorhanden
- viele Funktionen sind nicht intuitiv, wie zum Beispiel das Wechseln von Munition
Letzte Worte
-
Der wahre Feind ist das User Interface!
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