Olli into Kickflip, Noseslide, Heelflip, Manual, 50-50-Grind into Tailgrap – wer kann das nicht? In OlliOlli World kann das jeder, sobald die am Anfang noch schwerfallenden Richtungseingaben der Spielsteuerung verinnerlicht wurden. Ich selber bin jahrelang Skateboard gefahren, doch tricktechnisch leider nie über den Kickflip hinaus gekommen. Doch auf eines bin ich stolz wie Oskar, ich habe den höchsten Olli meines Freundeskreises gestanden.
Apropos Olli – dieser ist übrigens das Grundelement von fast jedem Trick beim Skateboarden, bei dem der hintere Fuß den Tail des Skateboards nach unten drückt, während man fast zeitgleich mit dem vorderen Fuß über das Griptape schleift, dem Sandpapierbelag auf der Oberseite des Bretts, um damit das Board in die Luft zu ziehen, easy!
Bretter, die die Welt bedeuten

Doch nun zur Story von OlliOlli World. Wir befindenden uns im schönen Radlandia und ausgerechnet wir sollen die nächste Skateboardlegende werden, da unsere Vorgängerin Chiff sich in den Ruhestand verabschiedet. Doch eine Legende in dieser verrückten Welt wird man nicht von jetzt auf gleich – auch nicht mit unserem Wissen und Geschick aus dem Vorgängerspiel.
Habt ihr das erste OlliOlli gespielt, welches 2014 erschien – das sah im Vergleich schon sehr bescheiden aus und ich muss ehrlich gestehen, ich hatte es weitaus schöner in Erinnerung als ich mich damals durch die Level geflippt habe.

Doch zurück nach Radlandia. Um das neue Oberhaupt der Skatercommunity zu werden, müssen wir uns erst vor fünf Skatergottheiten in ihren heimischen Biomen beweisen und zeigen, dass wir eins mit dem Flow sind. Dabei führt uns das Skateboard-Jump’n’Run durch eine Welt voller Eiscreme, Wallrides, wandernde Bäume, Grinds und spektakuläre Sprünge. Persönliche Unterstützung bekommen wir dabei von der amtierenden Skaterlegende Chiff und ihrer Crew, bestehen aus Suze, Mike und Paps, die uns mit Infos über spezielle Fahrtechniken und Besonderheiten der Umgebung versorgen.
Kleiderschrank und Werkstatt

OlliOlli World ist ein 2,5D-Cel-Shading-Skateboard-Jump’n’Run, welches mit Hilfe der Unity Engine kreiert wurde. Es zeichnet sich durch eine farbenfrohe Spielwelt aus in der wir unseren Spielcharakter mit hunderten von Kleidungsstücken editieren können – von Kopf bis Fuß gibt es alles was ein Skater braucht und auch das Deck samt Achsen und Rollen lässt sich individuell aufbauen, egal ob 80er- oder 90er-Jahre Style. Neben der Hauptgeschichte der Skaterlegende und den 5 Gottheiten gibt es jede Menge Nebenquests, optionale Level und Herausforderungen, bei denen noch mehr kosmetische Gegenstände freigeschaltet werden können.
Leider nur allein auf Achse

Der Mehrspielermodus ist leider nur ein Punktevergleich in den Bestenlisten des Spiels. Egal ob in einzelnen Level oder im täglichen Wettbewerb, dem sogenannten League System. Als Belohnung gibt es weitere Kleidungsstücke oder neue Skateboard-Teile. Es gibt auch einen Modus namens Gnarvana Portal, in dem eine zufällige Karte erstellt wird, die sich aus den Einstellungen: Stil, Schwierigkeit und Länge generiert. Diese kann dann via Seed-Code mit anderen Spielern getauscht werden – schön daran ist, dass dieser Code über alle Plattformen hinweg funktioniert, egal ob Switch, PC, PlayStation oder Xbox.
Mir persönlich würden hier ein paar Minispiele gut gefallen, wie zum Beispiel ein Best Trick Contest oder Objekte um die Wette einsammeln, die überall auf der Strecke verteilt sind. So könnte man OlliOlli World auch einfach mit seinen Freunden Zuhause auf dem Sofa genießen und sich dabei wie im echten Skaterleben über seine Skills und Erfahrungen austauschen – glaubt mir, das pushed ungemein.
Release Termin:
8. Februar 2022
USK:
ab 6 Jahren
Genre:
Jump ‘n’ Run
Spielzeit:
Einzelspieler: ca. 7 Stunden und danach so lange es Spaß macht
Entwickler:
Roll7
Publisher:
Private Division
Erhältlich für:
PC
Switch
PlayStation 4
PlayStation 5
Xbox One
Xbox Series
Fazit
OlliOlli World
Der Soundtrack und die Präsentation von OlliOlli World ist, wie ich finde, absolut gelungen. Der Cel-Shading-Grafikstil in der Unity Engine fetzt mindestens genauso gut, wie die chilligen Beats des grandiosen Soundtracks, der sich voll in mein Kopfnickerherz eingebrannt hat. Die Level sind abwechslungsreich und bieten einige alternative Routen und Herausforderungen, so dass sich durchaus ein Widerspielwert ergibt. Ein weiterer Grund zur Freude: Die Entwickler des Spiels haben angekündigt, dass mindestens noch zwei DLCs folgen werden. Wer jetzt denkt, na das haben die sicherlich vorab aus dem Spiel geschnitten, der liegt falsch, denn nur die einfache Kampagne mit all ihren Herausforderungen hat bereits einen soliden Spielumfang von ca. 7 Stunden. Einzig und allein den etwas zu hohen Release-Preis von rund 30 Euro finde ich ein wenig zu viel, da es keinen echten Mehrspielermodus gibt, um sich mit seinen Skaterfreunden zusammen auf dem heimischen Sofa zu batteln.
Pro
- toller Grafikstil
- abwechslungsreiche Level
- vielseitige Trickauswahl
- unzählige Individualisierungsmöglichkeiten
- herausfordernder Schwierigkeitsgrad
- megageiler Soundtrack
Contra
- kein echter Mehrspielermodus
- keine Minispiele
- Maus und Tastatur wird nicht unterstützt
- kein Skillsystem
- nur kosmetische Belohnungen
- Preis etwas zu hoch
Letzte Worte
-
Wer damals bei Donky Kong Country das Lorenlevel gemeistert hat, der ist reif für OlliOlli World. In diesem Sinne: Hals und Beinbruch.
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