Man mixe eine Prise Minecraft, einen Teelöffel Warhammer und einen ordentlichen Schuss Bier zusammen und tadaaa: Es entsteht das Weltraum Koop-Abenteuer »Deep Rock Galactic«! Willkommen Zwergen-Freunde, ich kann Euch jetzt schon verraten: Dieser kooperative und humorvolle Weltraumausflug mit dem Indie-Game Deep Rock Galactic ist jeden Cent wert! Wie es der Zufall wollte, kam ich schon vor einer Testmuster-Vergabe in den Geschmack des Koop-Abenteuers. Einer meiner Freunde schenkte mir vor ein paar Wochen einen Steam Early-Access Zugang zu Deep Rock Galactic. Seitdem haben wir bereits mehr als 24 Stunden in der Welt der maskulinen Rohstoffsammler verbracht und dabei viel gelacht, gekämpft und gefeiert.
»Alles, was mehr als zwei Beine hat, wird sofort erschossen, kapiert?!«



Das Motto in Deep Rock Galactic lautet »Wir kämpfen und graben – für Fels und Stein.« Das beschreibt eigentlich sehr gut, was uns als Spieler in robuster Zwergenform auf regelmäßigen Touren zu verschiedenen Asteroiden erwartet. Stationiert auf einer Raumstation, haben wir es uns als kleine, bärtige und vor allem durchschlagskräftige Minenarbeiter gemütlich gemacht. Gleich vier verschiedene Klassen stehen zur Verfügung, alle mit einzigartigen Fertigkeiten und natürlich bis an die Zähne bewaffnet.
Als »Schütze« sind wir mit einer Minigun ausgerüstet und der Stahlseilspanner in unserem Gepäck hilft selbst die größten Schluchten mit dem Team zu überqueren. Der »Späher« sorgt für die Orientierung unter Tage. Mit seinem Sturmgewehr und der Schrotflinte ist er zwar eher schwach bewaffnet, doch mit Greifhaken und Signalpistole gehört er zu den nützlichsten Charakteren im Team. Er sorgt in den dunkelsten Gewölben für Licht und wenn es darum geht einen Boss an der Nase herum zu führen, gibt es keinen schnelleren Zwerg.
Der »Driller«, oder auf deutsch: der Zwerg mit dem mächtigen Bohrer (nein, nicht das was Ihr jetzt denkt … ), dieser Minenarbeiter ist quasi eine mobile Bohrstation. Anstatt sich mit der Spitzhacken-Grundausrüstung herumzuplagen, fräst sich der mobile Bohrer doppelt so schnell durch sämtliche Wände. Zusätzlich mit einem schweren Flammenwerfer bewaffnet, kann man selbst größere Wellen von Gegnern schnell zu BBQ verarbeiten. Zu guter Letzt gibt es noch den »Engineer« der mit seinen kleinen Geschütztürmen perfekt einen Abbauplatz vor Feinden absichern kann. Außerdem führt er eine extrem nützliche Plattformkanone mit sich, mit deren Hilfe sich kleine Brücken und Treppen bauen lassen.
Untertage-Bartpflege



Im späteren Spielverlauf lassen sich neue Waffen und nützliche Ausrüstungsgegenstände freischalten. Unsere komplette Ausrüstung kann an einer Werkbank auf der Raumstation erweitert werden, sobald wir alle Materialien, Level und natürlich auch das nötige Kleingeld mitbringen. Dabei gilt, je gefährlicher die Asteroiden-Missionen, die wir uns aus der Kommandozentrale oder vom Schwarzen Brett abholen, desto lukrativer die Ausbeute. Dabei lassen sich den Missionen zusätzliche Gefahren-Modifikationen hinzuschalten, um noch mehr kostbare Rohstoffe aus den fliegenden Felsen zu schürfen – doch man sollte es nicht übertreiben, denn eine Rückkehr ohne Rohstoffe kann sich schnell negativ auf die Motivation schlagen.

Meist laufen die Missionen eher klassisch ab. Wir landen mit unserer Bohrkapsel inmitten einer Kammer eines Asteroiden und erkunden die ersten Gewölbe. Aus der Kommandozentrale haben wir zu Beginn bereits einige Informationen erhalten, welche Menge an Mineralien es abzubauen gilt. Haben wir unsere Taschen gefüllt, müssen wir unsere Mineralien zu einem kleinen vierbeinigen Roboter namens M.U.L.E. bringen, der unsere Rohstoffe bis zum Abflug sammelt.
Bei der Suche nach den kostbaren Rohstoffadern, werden wir von verschiedenen (meist) übergroßen Insekten angegriffen, die ihre Heimat verteidigen. Die Gegner ähneln Ameisen, Würmern und Wespen und tauchen teilweise in großen Scharen auf, krabbeln an Decken und Wänden entlang und ballern uns das eine oder andere Projektil gegen unseren biergetränkten Bart. Oftmals lassen sich die großen Angriffe nur mit vereinten Kräften niederschlagen, denn wir lassen ja bekanntlich keinen Zwerg zurück.

Neben den normalen Bergbau-Missionen gibt es noch vier weitere Arten von Expeditionen. In den gefährlichen Nesträuber-Missionen durchforsten wir organische Gänge, um kostbare, gelbgrüne Alieneier zu sammeln. In Bergungseinsätzen retten wir alte Teams, oder besser gesagt deren Sammelroboter, die auf Asteroiden verschütt gegangen sind. Die Suche nach den blau schimmernden Aquarq hat sich für uns als anspruchsvollste Aufgabe entpuppt, denn diese in den Wänden und Decken versteckten Kristalle sind extrem schwer zu erreichen und die hohe Gegneranzahl macht deren Bergung noch komplizierter. Da wirken die Eliminierungs-Missionen, in denen wir große Bosse bekämpfen, fast schon einfach, wenn man das nötige Teamwork mitbringt.
In meinen 24 Stunden Spielzeit hat sich kein einziges Mal das Layout eines Asteroiden wiederholt. Immer wieder sind die Gänge und Kammern neu arrangiert. Auch die verschiedenen Biome bringen reichlich Abwechslung und neue Gefahren in die dunkle Untertagewelt. Von Pflanzen übersäte Gänge bis hin zu eisigen Kristallhöhlen ist einiges fürs Auge geboten und dass, obwohl die Grafik im Voxel-Stil sehr einfach gehalten ist.
Release Termin:
13. Mai 2020
USK:
ab 16 Jahren
Genre:
Shooter, Action-Rollenspiel
Spielzeit:
so lange es Spaß macht
Entwickler:
Ghost Ship Games
Publisher:
Coffee Stain Publishing
Erhältlich für:
Windows PC (Steam)
Xbox One
Fazit
Deep Rock Galactic
Das Indie-Game Deep Rock Galactic bringt abwechslungsreiche Koop-Action mit Langzeitgarantie und das zu einem fairen Preis. Übrigens ist die Umgebung zu einhundert Prozent zerstörbar, was manchmal nicht nur für nützliche Abkürzungen sorgt – eine falsch platzierte Granate oder Sprengung kann schnell zur Falle werden, denn überall lauern tiefe Abgründe. Mich haben die tiefen Voxel-Schluchten und wilden Insekten-Horden jedenfalls ordentlich bei Laune gehalten. Deep Rock Galactic wird mir mit Sicherheit noch viele, viele Spielstunden auf meinem Steam-Account generieren.
Pro
- Koop-Modus
- Umfang an Missionen
- Bier und Disco
- guter Humor
- abwechslungsreiche Biome
- Crafting
- viele freischaltbare Erweiterungen
Contra
- im Einzelspieler-Modus nur halb so unterhaltsam
Letzte Worte
-
Rock and Stone!
Jakob, ein dickes Dankeschön an dich!