Ach, ich liebe einfach diese »Capcom Zombie-Reihe« aus den 90ern und deshalb freue ich mich umso mehr, Euch heute meinen Testbericht zum »Remake des dritten Teils« der Survival-Horror Spielserie zeigen zu dürfen. Auf gehts, ab nach »Raccoon City«! Das Remake zum dritten Teil der Survival-Horror Serie beginnt, genau wie damals, mit einer Live-Action Berichterstattung (mit realen Schauspielern) über die ach so scheinheilige Umbrella Corporation und den geheimnisvollen Transport einer neuen Biowaffe namens Nemesis nach Raccoon City. Im selben Moment schlüpfen wir in die Rolle von Jill Valentine, die zu diesem Zeitpunkt in ihrem notdürftig eingerichteten Apartment aus einem wilden Alptraum erwacht. Wir laufen durch Jills kleine Wohnung und können uns nach Belieben umsehen. Ein Kalender auf dem Schreibtisch zeigt uns, es ist der 26. September 1998 und Jill möchte baldmöglichst die Stadt verlassen. An einer Tafel neben dem Tisch sind allerhand Aufzeichnungen und Hinweise, die sich mit den üblen Machenschaften rund um das Umbrella Unternehmen beschäftigen. Bereits jetzt lassen sich schon viele schöne Details entdecken, die auf die erfolgreichen Vorgänger der Spielserie hinweisen, wie zum Beispiel Jills alte Kopfbedeckung (Barret) in einem der Regale.



Unsere erste Aufgabe besteht darin, in das winzige Bad zu stapfen. Es geht vorbei an ein paar durchgenudelten Pizzaschachteln und einem von Stickern und Magneten übersäten Kühlschrank. Der Used-Look an allen Ecken ist fantastisch umgesetzt, was die generell beklemmende Atmosphäre eines Resident Evil Spiels noch lebendiger wirken lässt.
Also ab ins Bad und frisch machen – doch schon klingelt das alte Tastentelefon. Am anderen Ende der Leitung warnt uns unser alter S.T.A.R.S. (SPECIAL TACTICS AND RESCUE SERVICE) Kollege Brad Vickers mit kräftiger Stimme »Jill, du musst SOFORT die Stadt verlassen – SOFORT!« Keine Sekunde später bricht mit voller Wucht und viel Getöse der knapp drei Meter große Gigant Nemesis durch die Wand und schleudert uns quer durch den Raum. Eines ist sofort klar, hier ist jeder Kampf nutzlos und deshalb bleibt uns nur die Flucht auf den in Flammen stehenden Flur. Ja, die Bude brennt und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt!



Es geht wortwörtlich durch alle Stockwerke des Hauses, bis wir uns mit ordentlich Fersengeld aus einem Seitenausgang retten können. Das hinter uns einstürzende Haus begräbt die zweibeinige Biowaffe unter sich und wir landen völlig erschöpft auf einer der Hauptstraßen, wo Brad Vickers auf uns wartet. Wer hier bereits vor Aufregung feuchte Pfoten am Controller hat, dem sei verziehen, denn diese Verfolgungsjagd hätte der französische Regisseur Luc Besson (Transporter, Léon – Der Profi und Das fünfte Element), der für genau solch packende Szenen bekannt ist, nicht besser machen können.
Macho-Sprüche und fette Action



Mit Brad an der Seite flüchten wir vor ein paar Zombies, die gerade die angrenzenden Absperrungen durchbrechen. Zombies? Achja, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass einige Einwohner von Raccoon City plötzlich irgendwie Lust auf Menschenfleisch verspüren… . Brad wird beim Verbarrikadieren einer rettenden Ladentür »natürlich« gebissen und wir wissen ja alle, wo das sicher enden wird. Durch die Hintertür des Ladens erreichen wir ein Parkhaus, auf dessen oberster Etage gerade ein Helikopter landet. Das ist unsere Chance schnell aus diesem Zombie-Alptraum zu entkommen, aber denkste, denn auf den letzten Metern zum Hubschrauber ist der zuvor abgehängte Nemesis zurück und ballert unseren fliegenden Ausweg vom Himmel. Voller Wut und mit viel Mut steigen wir als Jill in eines der Fahrzeuge auf dem Parkdeck und fahren bzw. stürzen, mitsamt dem widerspenstigen Nemesis an Bord, direkt vom Dach in die Tiefe.
Unten angekommen, werden wir vom Macho-Sprüche reißenden Carlos Oliveira gerettet, seines Zeichens nach ein Umbrella Soldat, und in die naheliegende U-Bahn eskortiert. In der Red Stone Street Station hat sich ein kleines Team dieser Soldaten verschanzt, die uns einladen bei der Rettung der letzten verbliebenen Zivilisten aus Raccoon City zu helfen. Da kann die fürsorgliche Jill natürlich nicht ablehnen und das gemeinsame Abenteuer mit »Frisur des Todes«-Carlos durch die Zombieapokalypse beginnt. Kleiner Tipp: Wem es von Euch alleine zu gruselig vor dem Bildschirm ist, der kann sich in Zeiten der Quarantäne ja vielleicht Unterstützung von einem Zombie- oder Spielbegeisterten Familienmitglied holen? Zusammen gruseln ist eh viel lustiger als allein.
Natürlich möchte ich meine Headline »Resident Evil 3 (Remake) – Genial, wie Bruce Willis in den 90ern!« noch kurz erklären. Ich finde Jill Valentine wirkt in RE 3 ein wenig wie John McClane aus den kultigen Stirb langsam Filmen. Anfangs noch gepflegt im Bad der eigenen Wohnung, fit für den Tag hergerichtet, ist Jill am Ende ihrer Reise völlig mit Kratzern übersät. Ihre Kleidung ähnelt einem blutigen Schlachtfeld und trotzdem hat sie noch den ein oder anderen frechen Spruch auf den Lippen.
Viva la Resistance oder so!



Jetzt machen wir noch einen Abstecher in die nette Beigabe des verdammt gut umgesetzten Remakes von Resident Evil 3 – Resident Evil: Resistance. Dieser Spielmodus gleicht eher einem Escape Room Szenario als einem klassischen Resident Evil. Unser Ziel ist online als Überlebender oder Mastermind das Spiel zu gewinnen, indem wir entweder erfolgreich vor den Fallen und Zombies der Masterminds aus drei Bereichen einer Umbrella Einrichtung flüchten, oder eben als Umbrella Mastermind vier Spieler mit allerhand Fallen und Zombies in den Tod schicken. Es gibt zahlreiche Extras wie neue Outfits und weitere Fähigkeiten zum freischalten. Leider gibt es aber auch einen Online-Shop für sogenannte XP-Booster, die uns für Echtgeld die Zeit für diese Freischaltungen deutlich verkürzen.
Resident Evil: Resistance ist zwar erfrischend anders und bringt mit ein paar Freunden sicherlich nochmals einiges an zusätzlichen Spielstunden auf das stimmige Gesamtpaket, aber ich für meinen Teil bleibe lieber bei den deutlich atmosphärischeren Einzelspieler-Titeln. S.T.A.A.A.A.A.A.A.A.R.S! 🙂
Release Termin:
03. April 2020
USK:
ab 18 Jahren
Genre:
Survival-Horror
Spielzeit:
Kampagne ca. 8-10 Stunden
Resident Evil: Resistance so lange es Spaß macht
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Capcom
Erhältlich für:
PlayStation 4
Xbox One
Windows PC
Fazit
Resident Evil 3 (Remake)
Auch diesmal bin ich wieder megaüberrascht, wie gut die Neuinterpretation vom damaligen Klassiker Resident Evil 3: Nemesis gelungen ist. Das komplett überarbeitete Spiel entfernt zum Beispiel die damals eher nervige Munitionsherstellung durch jetzt einfaches Kombinieren von verschiedenen Schießpulvern im Inventar. Ebenso wurde natürlich die statische Kameraperspektive von früher durch die neue aktuelle Third-Person-Perspektive ersetzt. Dadurch werden die Verfolgungsjagden mit dem Ungetüm Nemesis deutlich packender, da man, ohne sich umzudrehen nie genau sagen kann, wie nah er einem schon wieder am Hacken hängt. Es ist schön zu sehen, wie Raccoon City weiter entwickelt wurde. Von einer früher unscheinbaren Kulisse zu einer authentischen Kleinstadt heute. Wer etwas empfindlich auf Grusel-Titel reagiert, aber dennoch neugierig geworden ist, dem kann ich das Remake von Resident Evil 3 als Einstieg sehr ans Herz legen. Die Geschichte der älteren Titel wird super aufgegriffen und lässt selbst Spieler ohne Vorkenntnisse sofort in die Handlung einsteigen. Resident Evil 3 ist das actionlastigste RE der Serie. Passend zu dem 90er Jahre Motto des Spiels, würde ich das Remake mit Aliens – Die Rückkehr vergleichen, denn RE 3 ist eher eine Materialschlacht, als ein pures Horror-Abenteuer. Es gibt ihn zwar, den ein oder anderen Schock-Moment, aber allein die schiere Menge an Munition und die frechen Sprüche sind eine klare Kampfansage an die bissigen Untoten da draußen in Raccoon City.
Pro
- tolle Atmosphäre (Licht und Schatten)
- jede Menge Hintergrundgeschichten zu den Vorgängern
- gutes Motion Capture
- Stil der Läden von Raccoon City
- coole Zwischensequenzen
- abwechslungsreiche Areale
- New Game Plus
- Resident Evil: Resistance
- geniale Easter Eggs
Contra
- Zombies sehr zäh
- verhältnismäßig kurze Spielzeit
Letzte Worte
-
S.T.A.A.A.A.A.A.A.A.R.S!
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