Da ist das Ding, das Remake auf das so viele Resident-Evil-Fans gewartet haben. Resident Evil 4 gehört zu den beliebtesten Capcom-Spielen aller Zeiten und das, obwohl sich dieses Survival-Horror-Game komplett anders spielt als seine erfolgreichen Vorgänger. Ob das Remake von Resident Evil 4 mit dem damaligen Original aus dem Jahr 2005 mithalten kann, verrate ich euch hier in meinem ausführlichen Testbericht. Doch blicken wir noch einmal kurz zurück auf die Entstehung von Resident Evil 4.
Remakes, wie wir sie uns wünschen!


Wie auch alle anderen Resident-Evil-Spiele stammt Resident Evil 4 direkt aus dem Hause Capcom. Es erschien 2005 für den GameCube und war das erste Resident Evil, welches sich von den statischen Kameraeinstellungen verabschiedete. Es ist sogar bekannt, dass es drei spielbare Vorabentwürfe gab, die sich aber laut Shinji Mikami, dem kreativen Kopf hinter den RE-Spielen, zu sehr von der eigentlichen Geschichte entfernten. Die beliebteste Version von Resident Evil 4 ist die der PlayStation 2, da es in dieser Version sogar noch weitere Zusatzinhalte gibt, die mehr über die Hintergrundgeschichten von Ada, Leon und Co. erzählen.
Leon, der Profi

Unsere Aufgabe, die uns nach Europa führt, hört sich für ein Resident-Evil-Spiel relativ simpel an: Wir schlüpfen erneut in die Rolle von Leon Scott Kennedy, der auch schon in Resident Evil 2 einen umfangreichen Auftritt hatte. Damals noch als Jungpolizist in Raccoon City unterwegs, ist Leon nach sechs Jahren zu einem echten Überlebenskünstler herangewachsen, der nun offiziell als Agent für die US-Regierung ausrückt.
Unser Ziel lautet, das unbekannte Gebiet in Spanien zu infiltrieren, die entführte Tochter des US-Präsidenten Ashley Graham ausfindig zu machen und sie in einem Stück zurückzubringen. Leichter gesagt als getan, denn wie sich nach nur wenigen Spielminuten herausstellt, ist in dieser verzwickten Aufgabenstellung wortwörtlich der Wurm drin.
Action am laufenden Band

Wie auch schon 2005 auf dem GameCube, ist und bleibt Resident Evil 4 ein absoluter Action-Knaller. In den 10-15 Stunden Gameplay verballern wir mehr Munition, als wir zählen können, knobeln uns durch ein paar relativ einfache Rätsel und schließen mit dem Händler unseres Vertrauens eine innige Handelsbeziehung. Das schießwütige Gameplay ist für ein Resident-Evil-Spiel eher ungewöhnlich, da die Munition normalerweise sehr knapp berechnet ist. Allerdings wird man in Resident Evil 4 auch für seine Abschüsse mit kostbaren Peseten und neuer Munition belohnt, was einen geradezu auffordert, die Gebiete von dem tödlichen Ungeziefer zu befreien.
Bares für Rares

Die vielen gesammelten Peseten und gefundenen Schätze lassen sich an den Checkpoints beim Händler in neue Waffen, Upgrades, Schatzkarten und andere nützliche Dinge eintauschen. Die Waffenupgrades sorgen für höheren Schaden, mehr Munition in den Magazinen, eine höhere Feuerrate und schnelleres Nachladen. Diese Upgrade-Möglichkeiten können so sehr motivieren, das man sich gleich mehrmals im New-Game-Plus-Modus durch die gesamte Handlung ballert, nur um noch weitere Waffen auf ihre maximale Ausbaustufe zu erweitern.

Das Survival-Horror-Spiel ist im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht besonders gruselig. Es gibt zwar den ein oder anderen Jumpscare, aber ein echtes Gänsehautgefühl macht sich nicht so richtig breit. Die fehlende Horroratmosphäre ist für das Spiel aber absolut nicht von Nachteil, denn durch die actiongeladene Handlung und vielen herausfordernden Kämpfen mit Unmengen an Gegnern wird es in der gesamten Spielzeit nie langweilig. Auch grafisch ist diese Neuauflage dank der starken RE-Engine erneut eine optische Augenweide und das selbst auf schwächeren Systemen mit niedrigen Grafikeinstellungen. Wie sich das Remake mit den geringsten Grafikeinstellungen schlägt, könnt ihr in meinem Grafikvergleich sehen.
Die helfende Hand und der Bodyguard

Den größten Unterschied zu den anderen Resident-Evil-Spielen stellen die Kapitel dar, bei denen wir gemeinsam mit der Präsidententochter Ashley ums Überleben kämpfen. Oftmals müssen wir unsere hilflose Begleiterin so kontrollieren, dass sie sich außerhalb der Gefahrenzone befindet. Dies geschieht am besten, in dem wir ihr befehligen, sich zu verstecken oder in Kämpfen ganz dicht bei uns zu bleiben, um nicht erneut in die Hände der Bösewichte zu fallen. Wird sie trotzdem von Gegnern geschnappt, gilt es schnell zu handeln und die Entführer mit gezielten Schüssen zu stoppen.
Gelingt uns das nicht rechtzeitig, ist unsere Mission gescheitert und es geht je nach Schwierigkeitsgrad am letzten Checkpoint oder Speicherstand weiter. Auch an dieser Stelle überzeugt das Remake, denn unsere KI-Begleiterin macht überall ordentlich mit und bleibt nicht an jeder Ecke hängen. Die immer freundliche und hilflose Ashley ruft uns sogar zu sich, wenn sie Hilfe benötigt oder etwas Besonderes entdeckt hat.
Doch warum ist Resident Evil 4 seit der GameCube-Version aus dem Jahr 2005 so beliebt? Für einige Gamer da draußen liegt das sicherlich an den beiden hübschen Darstellerinnen Ashly und Ada, die allerhand Fan-Fiction erzeugten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es das erste Resident Evil war, welches dank der neuen dynamischen Kameraeinstellung mehr einem Actionfilm anstatt einem Horrorfilm ähnelte. Eines ist ganz klar, dank dem aufwendigen Remake bleibt Resident Evil 4 ein absoluter Fan-Favorit und steht den anderen Remakes von Capcom um nichts nach.
Release Termin:
23. März 2023
USK:
Ab 18
Genre:
Survival-Horror
Spieltyp:
Einzelspieler
Erhältlich für:
PC
PlayStation 4
PlayStation 5
Xbox Series
Fazit
Resident Evil 4
Drei Mal habe ich bereits das Remake von »Resident Evil 4« seit seinem Release durchgespielt, was eindeutig für die sehr gute Qualität der Neuauflage von 2005 spricht. In meinen rund 40 Stunden Spielzeit bin ich weder auf Bugs noch auf Abstürze gestoßen, was für Games heutzutage nicht selbstverständlich ist. Capcom zeigt erneut, wie ein Remake aussehen kann, um einem alten Klassiker zu neuem Glanz zu verhelfen. Mit den Quality-of-Life-Features des Remakes, wie dem Bewegen und Zielen zur selben Zeit und den integrierten Checkpoints, wird das Spiel in seiner Grundform zwar deutlich leichter, aber auch viel zugänglicher. Optisch ist das Remake eine Augenweide. Für mich steht ganz klar fest: Für dieses fantastische Remake von »Resident Evil 4« lasse ich gerne mein Original im Regal stehen und drehe lieber noch eine NG+ Runde in dieser tollen neuen Survival-Horror-Atmosphäre.
Pro
- Spannende Handlung und tolle Atmosphäre
- Interessante Charaktere
- Abwechslungsreiche Gegner- und Bosskämpfe
- Begleiterquests funktionieren tadellos
- Neue Messermechaniken erweitern das Gameplay
- Munition kann selbst hergestellt werden
- Abwechslungsreiche und stimmungsvolle Kulissen
- Optionale Nebenquest sorgen für reichlich Erkundungstouren
- Actionreiches und motivierendes Gameplay
- Viele Waffen und Upgrades
- Gutes Sounddesign
- New Game Plus
- Freischaltbares Bonusmaterial: Artworks, Kostüme und 3D-Modelle
- Viele Verstecke und Easter Eggs
Contra
- Die Zusatzinhalte »Assignment Ada« und »Seperate Ways« aus der PlayStation-2-Version fehlen
- Der Mercenaries-Modus kommt erst nach dem Release
- Nicht alle Bosse wurden aus dem Original übernommen
- Einige Figuren haben im Remake an Charakter und Aufmerksamkeit verloren
- Nur wenige Horrormomente
Letzte Worte
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Ein Remake wie es im Buche steht!