Der Koop-Knaller aus dem Jahr 2019 meldet sich mit der offiziellen Fortsetzung namens Remnant II zurück. Neu im Gepäck sind die noch verrückteren Spielwelten und die verschiedenen Möglichkeiten seinen selbst erstellten Charakter besser für die wilden Third-Person-Gefechte zu rüsten. Was ihr in dem neuen Koop-Abenteuer mit bis zu drei Spieler*innen erleben könnt, wie viel Umfang das Spiel aus dem Hause Gunfire Games bietet und ob sich ein zweiter oder gar dritter Durchlauf der Kampagne rentiert, verrate ich euch heute in meinem ausführlichen und spoilerfreien Testbericht zu Remnant II.


Übrigens ist kein Wissen aus dem Vorgänger nötig, um in die Handlung von Remnant II einzusteigen. Doch bevor wir in die düstere Welt des Nachfolgers eintauchen, habe ich euch ein paar spannende Fakten über das Studio hinter diesem Third-Person-Action-Adventure zusammengetragen.
Ein junges Studio mit Geschichte
Remnant II ist vom amerikanischen Hersteller Gunfire Games. Das Studio, mit Sitz in Austin Texas, wurde erst 2014 gegründet und hat bereits eine sehr spannende Geschichte hinter sich. Gunfire Games war 2005 noch als Vigil Games bekannt und entwickelte dort die beliebte Spielreihe Darksiders. Wenige Jahre später wurde aus dem Studio Crytek USA. In diesem Studio wiederum entwickelten sie das Spiel Hunt: Horrors of the Gilded Age, welches aber nie unter diesem Namen veröffentlicht wurde. Seit 2019 gehört Gunfire Games zu THQ Nordic und streicht seitdem viele Erfolge mit der gefeierten Remnant-Marke ein.

Tod den Holzwesen!
Wie auch schon im Vorgänger Remnant: From the Ashes ist unsere Mission sehr einfach gehalten. Wir sollen den Ursprung der tödlichen Saat finden und diese endgültig vernichten. Dabei schlüpfen wir in die Rolle des namenlosen Fremdlings und suchen mit unserer Gefährtin im kargen Ödland nach der sagenumwobenen Station 13. Im Tutorial dieser Postapokalypse überleben wir gerade so einen Hinterhalt der Saat, treffen auf Clementine und Bo, besiegen noch mehr fiese Holzwesen aus den roten Wucherungen, welche bereits im Vorgänger ihr Unwesen getrieben haben, und schaffen es gerade so unbeschadet zur Station 13. Yeah.

Erst in der Station 13 angekommen, dürfen wir uns für eine von fünf verschiedenen Archetypen entscheiden. Es besteht auch die Möglichkeit das Tutorial zu überspringen, allerdings geht dabei ebenfalls die Einleitung zur Geschichte flöten. Zur Auswahl stehen folgende Klassen:
- Doktor: Fernkampfklasse mit starken Heilfähigkeiten
- Draufgänger: Robuste Nahkampfklasse mit gesteigerten Überlebensfähigkeiten
- Helfer: Koop-Buff Klasse mit Schäferhund als unterstützenden Begleiter
- Jäger: Fernkampfklasse mit der Fähigkeit Gegner zu markieren
- Revolverheld: Fernkampfklasse mit hohem Schadenausstoß und besserem Munitionsmanagement
Die Station dient uns als Dreh- und Angelpunkt für das Erweitern unserer Ausrüstung, dem Erlernen neuer Fertigkeiten und dem Handel mit zahlreichen Händlern. Von hier aus stürzen wir uns, wie schon in Remnant: From the Ashes bekannt, mithilfe des Weltensteins in die abwechslungsreichen Szenarien.

Kein festgeleger Spielverlauf
Remnant II ist anders als andere Spiele, denn hier herrscht das Zufallsprinzip. Jede Kampagne und jeder Abenteuermodus wird zufällig ausgewürfelt. Das bedeutet: Bei jedem neuen Spielstart werden die Spielwelten neu arrangiert. In diesen Spielwelten werden wiederum die Levelabschnitte, Rätsel, Bosse, Loot und NPCs neu angeordnet sein. So habt ihr beim Spielen ein mit Sicherheit anderes Spielerlebnis als euer Freundeskreis. Das sorgt nicht nur für einen hohen Wiederspielwert sondern auch für einen regen Austausch in der Community.
Das Spiel fühlt sich stellenweise wie ein Souls Game an, denn anspruchsvolle Bosse lauern überall und auch die eigene Ausdauer und geringe Lebensenergie sorgen für den nötigen Schwierigkeitsgrad. Auch das Herunterfallen aus der Spielwelt ist hier keine Seltenheit, denn in den großen Gebieten wimmelt es nur so vor fiesen Abgründen, die präzise Sprünge von uns verlangen, um sie zu überqueren. Das bedeutet: Sterben gehört zum Spielerlebnis, hat aber keine weiteren Folgen für den Fortschritt oder die Ausrüstung. Nur im Hardcore-Modus ist dann Schluss mit lustig, denn wer sich hier als extrem mutiger Spieler behaupten möchte, muss mit dem Schlimmsten rechnen: den Verlust des Spielcharakters und dessen hart erspielte Ausrüstung.

Dieses Arsenal bietet viel Potential
Aus den vielen unterschiedlichen Abschnitten der Spielwelten und deren Bosse lassen sich kostbare Materialien erbeuten. Diese können auf Station 13 in neue Waffen und Upgrades umgewandelt werden. Dabei gibt es ein großes Arsenal zu entdecken, welches von mittelalterlichen Prügeln bis hin zu Waffen mit Alien-Technologie reicht. Es gibt sogar zusätzliche Waffenmods, mit denen alternative Feuermodi das Arsenal erweitern.
Standardmäßig ziehen wir mit einer Primär-, Sekundär- und Nahkampfwaffe durch die Welten. Es gibt also ordentlich Abwechslung, mit was man sich den fiesen Schergen entgegenstellen kann. Dabei passen sich die vielseitigen Gegner dem stetig wachsenden Powerlevel des Spielcharakters an – Langeweile Fehlanzeige.

Gemeinsam gegen die Horden
Die wahre Stärke von Remnant II ist das kooperative Gameplay, welches mit bis zu drei Spieler*innen gleichzeitig erlebt werden kann. Über den Weltenstein können bis zu zwei weitere Spieler*innen der Kampagne oder dem Abenteuermodus beitreten. Dabei passt sich das Spiel dynamisch an die Gruppenstärke an.

Mit Hilfe von Markierungen und Gesten wird sich ausgetauscht, auf Hinweise oder Richtungen aufmerksam gemacht und wie immer ist auch etwas alberner Quatsch möglich. Gerade bei kniffligen Rätseln macht das gemeinsame Kopfzerbrechen deutlich mehr Spaß, denn in einem Trio aus drei Leuten befindet sich doch immer ein schlaues Köpfchen. Hoffentlich 😉
Release Termin:
25. Juli 2023
USK:
Ab 16
Genre:
Third-Person-Shooter,
Souls like
Spieltyp:
Einzelspieler, 3-Spieler-Koop
Entwickler:
Gunfire Games
Publisher:
Gearbox Publishing
Erhältlich für:
PC
PlayStation 5
Xbox Series
Fazit
Remnant 2
»Remnant II« macht süchtig, und das vor allem dann, wenn man den Koop-Modus startet und die Ausrüstungen der anderen Spieler*innen sieht. Ständig habe ich mich gefragt: Wo bekomme ich diese Rüstung oder diese Waffe her und verschießt mein Kollege zu meiner Rechten da wirklich gerade kleine Alien-Eier, aus denen kleine Krebse kommen, die jetzt auch noch auf den Boss losgehen? Verrückt! Der Mix aus Science-Fiction und Mittelalter ist sehr gut gelungen und das Aufrüsten des Spielcharakters hält den Spielflow am Leben, auch wenn ein Boss mal mehrere Anläufe benötigt. Die Schusswechsel und das Ausweichen von Angriffen funktionieren sehr intuitiv, was den Einstig in egal welche Spielwelt problemlos gestaltet. Allein das Wissen über die Reichweite der einzelnen Waffen und die ein oder andere Schwachstelle eines Gegners machen hier den feinen Unterschied. Leider schafft es auch diesmal die erzählte Geschichte nicht, richtig Neugierig zu machen. Wir treffen zwar viele spannende Charaktere auf unserer Reise durch die verrückten Welten, doch der Ausbau unseres Spielcharakters sorgt für deutlich mehr Neugier, was da wohl noch möglich ist, als die eigentliche Story.
Pro
- Große und abwechslungsreiche Gebiete
- Zufälliges Auswürfeln der Level und Bereiche
- 5 unterschiedliche Startklassen
- Stimmiger Charakterausbau
- 3-Spieler-Koop-Modus
- Viele verschiedene Waffen und Upgrade-Möglichkeiten
- Sehr gutes und direktes Shooter-Gameplay
- Abwechslungsreiche Bosse
- Viele verschiedene Gegnertypen
- Etliche Geheimnisse
- Gut gestaltete Rätsel
- Eigene Skillungen möglich
- Hoher Wiederspielwert
Contra
- Geschichte bleibt erneut auf der Strecke
- Koop-Beitritt nur möglich, wenn der Host an einem Checkpoint rastet
- In WQHD sehr hardwarehungrig
- Manche Abschnitte wirken etwas leer
- Untertitel und Sprache können nicht unabhängig voneinander eingestellt werden
Letzte Worte
-
Remnant II ist wie sein Vorgänger ein absolutes Muss für Koop-Fans.
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